Sommerlager 2017

 

Am 20. August fuhren wir mit drei Autos Richtung Schwäbisch Hall (Baden Württemberg): Familie Heß (Susanne, Christopher mit ihren drei Kindern), Anne mit Sohn Mini und Anna und dem ganzen Zeltmaterial und Henry mit Wölfling Annika, fünf Pfadfindern und dem Gepäckanhänger. Es hatten sich wie üblich viele

Kinder und Jugendliche erst sehr spät angemeldet und so mussten unsere Gruppenleiter Moritz und Lukas mit acht weiteren Jungpfadfindern mit dem Flixbus fahren, der Station in Wolpertshausen nur fünf Kilometer von unserem Lagerort entfernt machte.

So trudelten wir nach und nach in der Geislinger Mühle ein, begannen die Zelte aufzubauen und das gesamte zur Mühle gehörende Gelände zu erkunden. Die Geislinger Mühle war ein Vorschlag unseres Roverleiters Klaus, der hier in seiner Jugend viele Ferienfreizeiten mit dem CVJM verbracht hatte. Klaus hatte denn auch mit rd. 50 km den kürzesten Anfahrtsweg, da es ihm im Herbst 2016 nach gut zehn Jahren in Berlin und Brandenburg doch wieder zu seiner Heimat im Raum Heilbronn gezogen hatte. Geislingen gehört heute zur Gemeinde Braunsbach, das 2016 von einer schweren Überschwemmung heimgesucht wurde. Die Straße nach Braunsbach war z. B. immer noch gesperrt.

In der Pfadfinderei gilt ja das Kleingruppenprinzip der Sippen. Unsere Sippen heißen die Eulen (8 Jungs im Alter von 14-17 Jahren), Wanderfalken (5 Mädchen im Alter von 13-14 Jahren) und Raben (6 Jungs im Alter von 13-14 Jahren).

Das Programm sah vor, dass die Kinder sich ein wenig mit der lokalen Küche vertraut machen. Das traditionelle Gericht der schwäbischen Küche, Linsen und Spätzle, durfte hierbei natürlich nicht fehlen. Zuerst erklärten Klaus, Susanne und Christopher (alle drei waschechte Schwaben) den Kindern, dass es vier verschiedene Möglichkeiten gibt, Spätzle selbst herzustellen. Die perfekt ausgestattete Küche des Freizeitheims war ein Segen, denn auf offenem Feuer, wie in Pfadfinderlagern oft gekocht wird, wäre dies wohl ungleich schwerer, als es eh schon war.

Eine weitere Aufgabe bestand darin, zusammen mit der Sippe das Modell eines Lagerbaus (Turm, Brücke etc.) zu fertigen, welches in einem späteren Lager dann im Maßstab 1:1 realisiert wird. Auch hier zeigten sich alle drei Sippen erstaunlich geschickt und am Ende konnte die Jury allen eine sehr gute Arbeit attestieren. Zum Glück war in Anne’s Auto noch etwas Platz für die Modelle.

Der Umgang mit Karte und Kompass macht in einer unbekannten Gegend am ehesten Sinn und so zogen wiederum drei Gruppen in entgegengesetzte Richtungen los. Die Eulen marschierten Richtung Waldenburg, wo sie nach einer Übernachtung am Neumühlsee am nächsten Vormittag ankamen. Die Raben wurden in Braunsbach ausgesetzt, von wo sie zurück zum Lagerplatz zogen. Da dies doch ein wenig zu kurz gewählt war, kamen sie bereits am Abend wieder an, entschlossen sich jedoch unweit des Lagerplatzes ihre Zelte aufzuschlagen. Leider hatten Klaus und Susanne dies bemerkt und die Raben auch noch in der Nacht ihren Wimpel nicht mit in’s Zelt genommen. Es kam wie es kommen musste und die Raben durften nach ihrer Rückkehr ihren Wimpel auslösen. Die Wanderfalken wurden ebenfalls mit dem Auto ausgesetzt und zogen mit Anna zu einer nahegelegenen Burgruine. Von dort ging es am Vormittag zurück zum Lagerplatz, wo sie als letzte und somit zur eigentlich vereinbarten Zeit eintrafen.

Verschiedene Ausflüge führten zur nahegelegenen Kochertalbrücke und einer Höhle in deren unmittelbarer Nähe, in die wunderschöne Kreisstadt Schwäbisch Hall, von Einheimischen nur Hall genannt, und in das Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen. Außerdem gab es Nachtgeländespiele (bei den Kindern immer sehr beliebt), eine Wasserolympiade (bei den hochsommerlichen Temperaturen ideal) und ein großes Abschiedsfeuer am letzten Abend (für alle Fälle war ja genug Löschwasser da).